Meine Geschichte

Falls ihr euch fragt, ob ich mir vor einigen Jahren hätte vorstellen können, mich als Künstlerin zu bezeichnen und Menschen mit meiner Kunst zu erfreuen, lautet die Antwort eindeutig „Nein!“. Auch wenn meine künstlerische Reise bereits in meiner Kindheit begann – mit Zeichenbüchern über Tiere und Natur und dem Traum, Modedesignerin zu werden – entdeckte ich meine Leidenschaft für abstrakte Kunst erst im frühen Erwachsenenalter.

Nach einem Autounfall und zahlreichen darauf folgenden Operationen, die meine Jugend und meine Zwanziger prägten, fiel es mir schwer, mich selbst zu finden. Meine Gedanken kreisten oft um die nächste Operation, in der Hoffnung, dass der Albtraum bald endet und die nächste OP Heilung bringt. Rückblickend war Selbstfindung in dieser Zeit für mich kaum möglich.

Obwohl ich zunächst zwei andere berufliche Wege eingeschlagen habe – ich bin gelernte Sozialversicherungsfachangestellte und Immobilienkauffrau –, bin ich dankbar für jede Erfahrung, die mich zu dem Punkt in meinem Leben geführt hat, an dem ich heute stehe. Jede dieser Stationen hat mir wertvolle Einblicke und Fähigkeiten vermittelt, die mir nicht nur im beruflichen, sondern auch im persönlichen Bereich geholfen haben.

Trotz der Herausforderungen und Umwege, die ich auf meinem Weg erlebt habe, fühle ich mich jetzt bereit, meine wahre Leidenschaft zu verfolgen: die Kunst. Es war ein langer Prozess der Selbstfindung, aber ich habe gelernt, dass jeder Schritt, den ich gemacht habe, mich näher zu meinem wahren Ich gebracht hat.

Ich möchte meine Kunst mit anderen teilen und die Emotionen in den Gesichtern der Menschen sehen, wenn sie meine Werke betrachten – und es muss nicht immer Freude sein.

Für mich ist Kunst eine leidenschaftliche Ausdrucksform, die oft ohne festen Plan entsteht. Ich liebe es, mich von der Leinwand leiten zu lassen und im kreativen Prozess zu versinken. Meine Kunst soll dem Betrachter nicht vorschreiben, was er sehen soll. Vielmehr lade ich jeden ein, seine eigene Interpretation zu finden und eine persönliche Geschichte zu meiner Arbeit zu entwickeln. Diese individuelle Wahrnehmung geschieht oft automatisch, da jeder Mensch aufgrund seiner eigenen Emotionen und Erfahrungen unterschiedliche Ansichten hat.

Falls ihr euch fragt, warum ich euch das alles erzähle: Ich möchte nicht den Anschein erwecken, dass mein Leben perfekt ist. Vielmehr möchte ich normalisieren, dass man nicht immer glücklich ist und dass im Leben oft einiges schiefgeht und es einem wirklich schlecht ergehen kann – aber es geht immer irgendwann wieder bergauf. Glaubt an euch!

Also, meine Lieben, auch wenn ihr einmal eine falsche Abzweigung nehmt, denkt daran: Irgendwann wird sich der richtige Weg zeigen. Manchmal muss man die Angst vor dem Unbekannten und dem Scheitern überwinden, um das zu tun, was einen glücklich macht. Und hey, es könnte wirklich gut werden!

In Liebe, eure Nadine